Reimschemata

von Benjamin Bächle

Ich möcht' über das Reimen reimen,

will über das Dichten dichten,

will mit lyrischen Begriffen schleimen,

von der Kunst der Sprache möcht' ich berichten.

 

Reimschemata sind in Unmengen verfügbar,

und bin ich auch mit wenigen begnügbar,

möcht' ich doch manche kurz beschreiben,

etwas lyrisches Geschwafel gern betreiben!

 

Reimt man so, das es schön passt,

ist ein reiner Reim verfasst.

Man kann jedoch auch unrein reimen,

deswegen muss man nicht gleich weinen.

 

Einfach, doch auch elegant,

so ziemlich jedermann bekannt,

ist der Paarreim, so wie hier

in diesen Zeilen (es sind vier).

 

Natürlich gibt es da noch mehr

was man mit Worten reimen kann.

Den Kreuzreim nämlich, bitte sehr!

Du fragst dich nun: Und was kommt dann?

 

Es umarmen sich die Zeilen,

hier und jetzt, schaut hin und seht,

wie ein Umarmungsreim entsteht -

nur an den Worten könnt' man feilen.

 

Dichtet man in einem fort,

schöpft sprachlich nur aus einem Hort,

reimt immer auf das selber Wort,

findet den Haufenreim man dort.

 

Den identischen Reim, den find' ich scheiße!

Ich mein', verdammt, was soll die Scheiße?

Die gleichen Wörter werden gereimt -

ich finde dass ist nicht gereimt!

 

Sät man im Dichterheime Keime,

erntet man kleine, feine Reime.

Kann man in einer Zeile Reime sichten,

darf man dann vom Binnenreim berichten.

 

Mit unseren Erwartungen spielt er vergnügt,

bevor der Vexierreim uns betrügt.

Ich kenn' Frauen, die gern stricken,

mit denen möcht' ich gerne - ins Kino.

 

Brauch' man nur am Ende reimen?

Auch am Anfang oder, noch besser,

entgegen den Sitten, die bekannt

reimt man in Mitten einer Zeile.

 

Es reimt das erste auf das letzte Wort.

Dort ist ein Reim am übergehen!

Verstehen soll das jetzt noch einer.

Keiner hat Fragen? Also weiter!

 

Was sucht man lang' im Dichterport? Ein Wort!

Wie lang' braucht man für eine Zeile? Eine Weile!

Was macht der Dichter, wenn sich nichts reimt? Er weint!

Hat sich hier der Echoreim versteckt? - Korrekt!

 

Noch mehr kann man vom Reimen reimen,

so viel mehr vom Dichten dichten,

mit so viel lyrischen Begriffen schleimen

doch mehr werd' ich heute nicht berichten.

(ist ja auch schon lang genug)