Der Herr der Ringe: Boromir

von Benjamin Bächle

Mein Volk, es kämpft seit langer Zeit

und es kämpft bis zum letzten Tage

gegen die östliche Dunkelheit -

niemand stellt ihren Mut in Frage.

 

Aber was, wenn dies alles nicht genügt?

Wenn der Feind zu zahlreich ist,

oder uns mit List betrügt,

auf unseren Mauern seine Flagge hisst.

 

Wir sind stark und ungebrochen!

Die weise Stadt am weißen Berge

schützt die Menschen seit Epochen -

auch Elben, Halblinge und Zwerge.

 

Doch jede Burg kann untergehen,

auch der größte Held kann fallen,

wie soll man denn noch Hoffnung sehen,

wenn überall Kriegstrommeln erschallen? 

Dieser Halbling gibt mir Mut.

Ich werd' ihn schützen mit meinem Leben.

Bis zum letzten Tropfen Blut

werd' für diesen Auftrag ich alles geben.

 

Um uns zu retten muss er ins Feuer,

doch ist uns allen auch bekannt:

Seine Macht ist ungeheuer!

Er wird Isildurs Fluch genannt.

 

Würd' ich ihn tragen für einen Tag,

niemand würde es bereuen!

Was man mit dieser Macht vermag,

sollte man sich davor scheuen?

 

Er ist so klein, so unscheinbar,

und doch von so großer Macht!

Er ist mir zum Greifen nah -

ich könnt' ihn stehlen in der Nacht.

 

Doch wem ich meine Treue schwöre

könnte niemals ich verraten!

Auf die Stimme der Vernunft ich höre,

auf neue Hoffnung muss ich warten.

 

Den freien Völkern will ich den Sieg,

mein Vater hat die selbe Sicht.

In mir, da tobt ein eigener Krieg,

zwischen Dunkelheit und Licht.