von Benjamin Bächle
Blättern wir im Buch des Lebens,
können wir lesen, was einst war,
doch suchen manches wir vergebens,
manche Seiten sind zerrissen - unlesbar.
Um die Vorgeschichte zu ergründen,
entziffern wir jeden Tintenfleck,
doch überschlagen wir die Sünden -
nicht alle Seiten dienen unserem Zweck.
Blättern wir im Buch des Lebens,
lesen wir, was vor sich geht,
doch suchen manchmal wir vergebens,
was zwischen den Zeilen steht.
Nicht alles können wir verstehen,
die Worte können uns verwirren,
wir sehen zwar, wohin wir gehen,
doch ist es leicht, sich zu verirren.
Blättern wir im Buch des Lebens,
werden vieles wir verstehen,
doch unsere Suche ist vergebens,
wollen wir das Ende sehen.
Manches können wir erahnen,
einiges können wir uns denken,
doch in ungeahnte Bahnen,
wird uns die Geschichte lenken.
Blättern wir im Buch des Lebens,
können wir auf uns selber schauen,
doch ist das Lesen stets vergebens,
wenn wir uns nicht zu schreiben trauen.
Noch leer sind viele, viele Seiten,
doch wird dies nicht so bleiben
und bevor andere uns Leid bereiten,
sollten wir manches selber schreiben.