Hosdig

von Marina Hofmeier und Benjamin Bächle

"Wa ziehn ich bloß zum Hosdig a?“,

frogt d' Ludmilla ihre Ma.

 

"En Hoseanzug, sell wär it schlecht,

doch basst ma miner nimmi recht!

Au s' Oberdeil mit dr lila Taube

würd' allene dr Atem raube.

En Gürtel basst dei au dazue

oder wirk ich dann wie a fette Kueh?

S' blaue Kleid könnt' ich brobiere

oder würd' ich mich demit blamiere?

S' rote Kleid und do derzue

villicht selle neue Schue?

Oder sin selle e wengele z'groß

und basset besser zu ner e Hos?

E kleines Schwarzes - sell basst immer,

nur isch mins weg, sell find ich nimmer.

E Cocktailkleid wär au grandios,

nur isch mins voller Brotesoß.

 

Viillicht no e Accessoire

und min alte Wonderbra.

Schöne Ohrring könnt min Ma no kaufe,

würd er it immer s' Geld versaufe.

D' Perlekette vo dr Uroma,

doch die hätt sie im Grab no a!

E Dasche bruch ich auch no eine

oder e Klatsch halt, so e kleine.

Schminke muen i mi no, oh Gott, oh Gott,

goht ma do wie früehner oder lieber flott?

 

Ma hätt s it eifach hitzutag,

wenn ma sich gschiid aziih mag!

S müen halt scho zämme basse, alle Sache!

Mensch Herbert, sell isch it zum Lache!

Din Hosdigazug könnsch au probieren,

oder isch dr z'eng, zum drin diniere?

 

D' Frisur, sell wär' e andere Sach -

Mensch, Herbert, bisch du eigentlich wach?

Liig it so umme, fule Ma,

wa ziehsch du zum Hosdig a?"

 

"Wa muesch mi so mit Froge loche,

s' Hosdig isch erst i drei Woche!

Wa häsch du denn die ganz Zit bloß?

Also ich gang i dr Unterhos!

 

Amerkig: E Hosdig isch e Hochzit.